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Warum mentale Gesundheit eine zentrale Säule der HSE-Strategie sein sollte

  • alexanderlaugomer1
  • vor 6 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit
HSE-Manager verfolgen seit langem ein gemeinsames Ziel: Null Unfälle. Vision-Zero-Kampagnen, Schutzhelmplakate, Sicherheitsübungen. Alles gute Dinge. Doch hier lauert eine Wahrheit, die man nur schwer ignorieren kann: Wenn Ihr Team jeden Tag gestresst, geistig erschöpft und emotional ausgelaugt zur Arbeit geht … ist Ihr Arbeitsplatz dann wirklich sicher?




Die Norm in Frage stellen: „Sicherheit“ für die moderne Belegschaft neu definieren


Nennen wir es beim Namen: Die traditionelle Definition von Sicherheit ist überholt.

Es dreht sich alles um körperliche Risiken – Ausrutschen, Stolpern, Verbrennungen und Stürze. Doch moderne Arbeitsplätze sind einer anderen Art von Gefahr ausgesetzt: psychischer Belastung . Burnout, Angstzustände, emotionale Erschöpfung – das sind die neuen Verletzungsgefahren. Und dennoch werden sie oft als „Problem der Personalabteilung“ oder, schlimmer noch, als persönliches Problem abgetan.

Es ist an der Zeit, dass wir aufhören, so zu tun, als wäre die psychische Gesundheit kein Teil der Sicherheitsgleichung. Denn das ist sie absolut .





Warum das alte Spielbuch versagt


1. Das Ignorieren der psychischen Gesundheit ist ein Sicherheitsrisiko

Seien wir mal ganz ehrlich: Mitarbeiter unter chronischem Stress machen häufiger Fehler . Müdigkeit und Ablenkung führen zu Unfällen. Und wenn die psychische Gesundheit leidet, betrifft das nicht nur eine Person – es wirkt sich auf Teams, Produktivität und die allgemeine Arbeitsmoral aus.

Ein Sicherheitsleiter brachte es perfekt auf den Punkt:

Die psychische Gesundheit unserer Mitarbeiter ist unser größtes Risiko. Wenn wir sie nicht im Griff haben, werden wir das Ziel „Zero Harm“ nie erreichen.

Sie können die Anzahl der Ausrutscher und Stolperunfälle so weit reduzieren, wie Sie möchten, aber wenn Ihre Mitarbeiter psychisch zusammenbrechen, stagniert Ihr Sicherheitsprogramm.


2. Psychische Probleme sind Vorfälle

Lassen Sie uns das Szenario umdrehen. Eine Panikattacke am Arbeitsplatz? Das ist ein Vorfall. Ein emotionales Burnout, das so tiefgreifend ist, dass es zu längeren Krankschreibungen führt? Noch ein Vorfall. Diese erscheinen nicht in Ihren Verletzungsstatistiken – sollten es aber.

Nur weil kein Blut fließt, heißt das nicht, dass kein Schaden entsteht.


3. Der Druck, „vorfallfrei“ zu sein, bringt die Menschen zum Schweigen

Hier liegt ein Paradox: Gerade die Systeme, die eigentlich zur Meldung ermutigen sollten, verhindern diese manchmal. Der Druck, Statistiken sauber zu halten, kann zu einer Unterberichterstattung führen – und wenn sich diese Kultur des Schweigens auf die psychische Gesundheit ausweitet, bleiben psychische Verletzungen völlig unbemerkt.

Es ist nicht nur veraltet. Es ist gefährlich.





Was Sie stattdessen tun sollten: Integrieren Sie die psychische Gesundheit in die Sicherheit


Es geht nicht darum, mehr Arbeit zu schaffen. Es geht darum , Ihren Horizont zu erweitern .


Sie verfügen bereits über die notwendigen Instrumente – Risikobewertungen, Sicherheitsausschüsse, Unfalluntersuchungen. Sie brauchen keine neuen Systeme. Sie müssen sie nur nutzen, um den menschlichen Geist ebenso zu schützen wie den physischen Körper.


Beginnen Sie mit einer Überprüfung der psychosozialen Gefährdung

Wenn Sie das nächste Mal die Fertigungshalle prüfen oder die Büroeinrichtung überprüfen, sollten Sie nicht bei Maschinenschutzvorrichtungen oder Stolperfallen Halt machen.

Fragen:

  • Ist die Arbeitsbelastung realistisch?

  • Sind Fristen unangemessen?

  • Herrscht eine Kultur der Überarbeitung oder toxischen Führung?

  • Liegt Mobbing oder Belästigung vor?


Nehmen Sie diese Fragen in Ihre Standard-Sicherheitscheckliste auf.


Behandeln Sie Burnout wie einen Beinaheunfall

Wenn jemand übermäßigen Arbeitsstress meldet, winken Sie nicht ab. Untersuchen Sie die Situation wie einen Beinaheunfall. Wo liegt die Ursache? Was kann geändert werden? Richten Sie einen vertraulichen Meldekanal ein oder nutzen Sie bestehende Sicherheitsplattformen, um auch psychische Belastungen zu melden.


Machen Sie deutlich: Stress ist ein Signal, keine Schwäche.


Bauen Sie die psychische Gesundheit in Ihre Toolbox-Gespräche ein

Sie führen bereits Sicherheitsbesprechungen durch. Warum nicht einmal im Monat Abwechslung reinbringen?

  • 5-Minuten-Vortrag: „Anzeichen von Burnout und was man dagegen tun kann.“

  • Kurzer Spotlight: „Wo Sie Unterstützung für Ihre psychische Gesundheit erhalten.“

  • Ressourcenfreigabe: „Das Webinar zum Thema psychisches Wohlbefinden in diesem Monat.“


Bleiben Sie locker, praktisch und ohne Stigmatisierung.


Setzen Sie sich das Ziel „Null Burnout“

Nein, es wird nicht perfekt sein. Aber ein Ziel zu setzen, sendet eine starke Botschaft:

„Ihr Geist ist uns genauso wichtig wie Ihre Gliedmaßen.“

Und in Europa findet dieser Wandel bereits statt.





Die europäische Perspektive: Aufholjagd bei der psychosozialen Sicherheit


Die europäischen Regulierungsbehörden sind in dieser Hinsicht weit voraus. In vielen EU-Ländern ist die Berücksichtigung psychosozialer Risiken im Rahmen der Arbeitsschutzbestimmungen mittlerweile gesetzlich vorgeschrieben .

Dies ist nicht nur ein Trend. Es wird zur Politik.


In Deutschland beispielsweise umfasst das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) neben den herkömmlichen Sicherheitsmaßnahmen mittlerweile auch die Überwachung der psychischen Gesundheit.


Unternehmen integrieren Stressrisikobewertungen in ihre Jahresberichte – und die Ergebnisse sind eindeutig:

Weniger Krankheitstage. Weniger Vorfälle. Höheres Vertrauen der Mitarbeiter.

Und immer mehr Unternehmen übernehmen die ISO 45003:2021 – die globale Richtlinie für psychische Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz.


Dabei geht es nicht nur um Compliance – es geht darum, Arbeitsplätze zu schaffen, an denen die Menschen wirklich Wert legen .



Praktische Ratschläge für Führungskräfte: So gelingt der Wandel


Was können EHS- und HSE-Leiter ab diesem Monat tatsächlich tun ?


1. Berücksichtigen Sie die psychische Gesundheit in Ihren KPI-Dashboards

Wenn Ihr Vorstand nur Ausrutscher, Stolperer und Stürze registriert, entgeht ihm die Hälfte des Bildes. Beginnen Sie mit der Erfassung:

  • Anzahl der gemeldeten stressbedingten Bedenken

  • Krankheitsurlaub aufgrund psychischer Probleme

  • Anonyme Bewertungen zum Wohlbefinden der Mitarbeiter


Melden Sie diese auf die gleiche Weise wie Verletzungsraten.


2. Schulen Sie Ihre Führungskräfte im Frontline-Bereich, um Warnsignale zu erkennen

Linienmanager sind Ihr Frühwarnsystem. Die meisten wissen jedoch nicht, worauf sie achten müssen.


Bieten Sie kurze Schulungen zu folgenden Themen an:

  • Anzeichen von Stress und Burnout erkennen

  • Offene Gespräche über psychische Gesundheit führen

  • So eskalieren Sie Anliegen unterstützend


Dies macht sie nicht zu Therapeuten – es gibt ihnen lediglich Werkzeuge, um bessere Menschen zu sein.


  1. Beziehen Sie Ihren Betriebsarzt in die Strategie ein

Isolieren Sie Ihre Betriebskrankenschwester nicht. Bringen Sie sie zu denselben Besprechungen mit, bei denen Sie Sicherheitsvorfälle besprechen.


Bitten Sie sie, vierteljährlich anonymisierte Trends zu folgenden Themen zu melden:

  • Angst- oder depressive Symptome

  • Schlafstörungen

  • Beratungsanfragen


Lassen Sie sie Strategien entwickeln und nicht nur auf Krisen reagieren.


4. Partnerschaften mit digitalen Plattformen für psychische Gesundheit

Hier kann die Technologie helfen.


KI-gestützte Lösungen wie Kyan Health können anhand anonymisierter Nutzungsdaten aufkommende Stresstrends erkennen. Das verschafft Ihnen frühzeitige Einblicke – und die Möglichkeit, präventiv und nicht nur reaktiv zu handeln.

Lassen Sie Ihre Führung von Daten zur psychischen Gesundheit genauso profitieren wie von Unfalldaten.



  1. Nutzen Sie ISO 45003


Dies ist der Goldstandard für psychologische Sicherheit.


Verwenden Sie es, um:

  • Bewerten Sie organisatorische Risikofaktoren

  • Designkontrollen und Unterstützungssysteme

  • Überprüfen Sie kontinuierlich die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit



Führen Sie jährliche Stressrisikobewertungen durch

Machen Sie sie zu einem Teil Ihres offiziellen Risikobewertungszyklus – genau wie Sie es bei Lärmpegeln oder der Belastung durch Chemikalien tun würden.


Verwenden Sie Tools wie das HSE Management Standards Indicator Tool oder arbeiten Sie mit Ihrem EAP-Anbieter zusammen.


Bauen Sie eine „Fürsorgekultur“ auf


Vertrauen lässt sich nicht durch Compliance erringen. Die Kultur ist entscheidend.

Erkennen Sie die Vorkämpfer für psychische Gesundheit an. Teilen Sie Geschichten von Führungspersönlichkeiten, die ihre Verletzlichkeit erlebt haben. Machen Sie „Tage der psychischen Gesundheit“ so normal wie körperliche Genesung.


Die Mitarbeiter brauchen keine weitere E-Mail-Kampagne – sie müssen sehen, dass die Führungskräfte ihren Worten auch Taten folgen lassen.



Was kommt als Nächstes: Von der Compliance zur Pflege

Psychische Gesundheit ist keine leichte Angelegenheit. Sie ist die nächste Stufe der Sicherheit am Arbeitsplatz.


Indem Sie es zu einem Teil Ihrer zentralen HSE-Strategie machen, haken Sie nicht einfach nur Kästchen ab – Sie schützen Ihr wertvollstes Kapital: Ihre Mitarbeiter.


Die Zukunft der Sicherheit liegt nicht nur in null Unfällen. Sie bedeutet null Burnout, null Schweigen und null Stigmatisierung .


Hören wir auf, so zu tun, als wäre Stress ein separates Problem. Das ist er nicht. Es ist das Sicherheitsproblem, das sich direkt vor unseren Augen verbirgt.


Hier ist Ihr Aufruf zum Handeln:

  • Ziehen Sie Ihre nächste Checkliste für das Sicherheitsaudit heraus.

  • Fügen Sie drei Fragen zum psychologischen Risiko hinzu.

  • Starten Sie noch heute.

Denn wenn Sie den menschlichen Geist schützen, verringern Sie nicht nur den Schaden, sondern setzen auch Potenziale frei.





Wenn Sie Ihr Sicherheitsprogramm ernsthaft weiterentwickeln möchten, um den Anforderungen der heutigen Belegschaft gerecht zu werden, beginnen Sie damit, neu zu definieren, was „Sicherheit“ bedeutet.


Denn die Zukunft gehört Unternehmen, die den menschlichen Geist schützen.


Möchten Sie eine herunterladbare PDF-Version dieses Beitrags für den internen Austausch oder für Schulungen? Lassen Sie es mich wissen, und ich formatiere es für Sie!


 
 

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